MSZP: Bitte die Ruhe bewahren!
29. Apr. 2014Ein führender linksliberaler Beobachter warnt den sozialistischen Parteichef vor allzu hastigen Maßnahmen. Einige von ihnen hätten im Nachgang der Parlamentswahlen seiner Autorität bereits erheblich geschadet.
In Népszabadság äußert sich der altgediente Kolumnist Ervin Tamás. Seiner Ansicht nach hat MSZP-Chef Attila Mesterházy als Reaktion auf Zerfallserscheinungen innerhalb der linken Allianz im Allgemeinen und der Sozialistischen Partei im Besonderen einige unglückliche Ideen geäußert, ohne im Besitz einer neuen und für diese Gedanken passenden Strategie zu sein. Es sei absurd, wenn Mesterházy seinen Europawahlkampf mit der Versicherung beginnen sollte, seine Leute würden Europaabgeordnete des Fidesz bei der Verteidigung nationaler Interessen unterstützen. Tamás ist der Meinung, Mesterházy hätte stattdessen nachdrücklich auf die unterschiedlichen Gesinnungen hinweisen sollen. Als weiteren groben Schnitzer betrachtet der Autor das Angebot des MSZP-Vorsitzenden, bei den im kommenden Herbst anstehenden Kommunalwahlen einen LMP-Kandidaten für das Amt des Budapester Oberbürgermeisters zu unterstützen, denn die Offerte sei vorhersehbar sofort abgelehnt worden.
Tamás glaubt nicht an den Wahrheitsgehalt von Gerüchten, denen zufolge Mesterházy bereits mehr oder weniger vom Fidesz abhängig sei (vgl. BudaPost vom 22. April), glaubt aber, dass Ministerpräsident Orbán eine gezähmte Linke im Auge habe. Wenn Mesterházy eine solche vermeiden wolle, sollte er die Ruhe bewahren und seine Führungskraft unter Beweis stellen, indem er auf die Schachzüge des Fidesz jeden Tag mit Entschiedenheit reagiere.
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