Forint – Gewinner oder Verlierer der Griechenlandkrise?
30. Jun. 2015Ein der Athener Regierung gewogener Ökonom hält die ungarische Schuldenlast für ungleich leichter als die griechische. Allerdings sei gegenwärtig noch unklar, in welchem Maße die Märkte diesen Unterschied auch anerkennen würden.
In einem Interview mit Hír TV, einem rechtsorientierten und mit der Zeitung Magyar Nemzet verbundenen Fernsehsender, hat der Wirtschaftswissenschaftler Zoltán Pogátsa eingeräumt, dass es schwierig vorherzusagen sei, ob Investoren Länder wie Ungarn mit einer mittelgroßen Staatsverschuldung ins Team Griechenland stecken oder anders behandeln würden. Die öffentliche Verschuldung Griechenlands liege im prozentualen Verhältnis zum BIP doppelt so hoch wie die ungarische. Falls aber dessen ungeachtet Ungarn „in einen Topf mit den Griechen“ geworfen werde, werde der Forint nachgeben, befürchtet Pogátsa. Allerdings hält es der Experte für wahrscheinlicher, dass Ungarn nicht für einen Schuldner vom Kaliber Griechenlands gehalten werde. In diesem Fall dürfte der Forint gegenüber dem Euro und den meisten anderen Währungen zulegen. Welches der beiden Szenarien zutreffen werde, „ist verdammt schwer vorherzusagen“, konstatiert Pogátsa. (Im Montagshandel gab der Forint gegenüber dem Euro um rund ein Prozent nach – Anm. d. Red.)
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