Peter Esterházy stirbt 66-jährig
16. Jul. 2016Kommentatoren quer durch das politische Spektrum trauern um Péter Esterházy. Er sei ein großer Schriftsteller gewesen, dessen Tod für Ungarn einen riesigen Verlust bedeute.
Esterházy starb am Donnerstag an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Der Schriftsteller war ein gemäßigter liberaler Kritiker der gegenwärtigen Regierung. In einem auf der Webpräsenz der Regierung veröffentlichten Nachruf heißt es, Esterházy „hatte gegenwärtigen und zukünftigen Generationen etwas Neues zu sagen“.
„Mit Esterházys Tod erlischt eine ganze Kultur“, schreibt sein Autorenkollege László Lengyel in 168 Óra.
Magyar Idők zitiert Esterházys eigene sarkastische Anmerkung darüber, was für pompöse Nachrufe auf seinen Tod einmal geschrieben würden.
Auf Mandiner versucht Gellért Rajcsányi einen von Esterházy unvollendet gelassenen Satz zu vervollständigen. (Der Literat hatte seine Leser gefragt, ob sie diesen Satz wohl zu Ende bringen könnten – Anm. d. Red.) Doch anstatt einer Lösung ergeben sich für Rajcsányi nur Fragen hinsichtlich unserer Fähigkeit, die Probleme unserer Gesellschaften in den Griff zu bekommen. „Haben wir Zeit? Werden wir Zeit haben?“
„Péter Esterházy ist definitiv tot, aber es liegt an uns, ob er für immer bei uns bleibt“, mahnt der Kunstkritiker Péter György in Népszabadság.
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