Trump und Clinton unter der Lupe
2. Aug. 2016Nach Einschätzung eines linksorientierten Kolumnisten wäre eine Präsidentschaft von Hillary Clinton – obwohl Ministerpräsident Orbán Trump favorisiere – besser für die Welt, denn bei ihr handele es sich um eine maßvolle und erfahrene Politikern. Ein konservativer Kommentator dagegen hält beide Präsidentschaftsbewerber für schlecht. Allerdings könnte Trump die amerikanische Außenpolitik zum Guten wenden.
In Népszabadság vergleicht Gábor Horváth das Duell Clinton-Trump mit dem Gegensatz zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. In beiden Fällen handele es sich um eine Auseinandersetzung zwischen einem Mann und einer Frau und in beiden Fällen stehe die Frau für Inklusion, Toleranz und Solidarität, während beide Männer Furcht, Ablehnung und Abschottung verkörperten. Diejenigen, die an die Menschheit, an Hoffnung und Fortschritt glaubten, würden sich auf die eine, und diejenigen, die der geballten Macht vertrauten, auf die andere Seite stellen, glaubt der Autor. Es wäre wie dem auch sei viel zu riskant, einem „ignoranten Anfänger“ den Umgang mit dem amerikanischen Kernwaffenarsenal anzuvertrauen, warnt Horváth.
Die amerikanischen Wähler würden im November versuchen, sich für das kleinere Übel zu entscheiden, glaubt Gábor László Zord. In Magyar Nemzet stellt der Kommentator fest, dass Hillary Clinton in ihren Jahren als Außenministerin eine klägliche Vorstellung abgegeben habe. Sie sei eine engagierte Vertreterin der US-Außenpolitik gewesen, die Unheil über den Nahen Osten gebracht und Russland in einen Feind verwandelt habe. Trump wiederum verfüge über keinerlei politische Erfahrung und könnte mit seinen Fingern am „Kernwaffenkoffer“ zu einer Belastung werden.
Ungarn, so diagnostiziert Zord, würde einen amerikanischen Präsidenten benötigen, der Konflikte nicht zusätzlich anheize und der die ungeschickte Vorgehensweise des amtierenden Präsidenten vermeide. Ungeachtet all seiner Vorbehalte gegenüber Trump geht der Kommentator davon aus, dass sich eher der republikanische Kandidat Veränderungen verschrieben habe. Die Chancen, dass Trump den „militärisch-industriell-geheimdienstlichen Komplex“ werde in die Schranken weisen können, seien nicht größer als im Falle Obamas, schränkt Zord jedoch ein.
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