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Die ökonomischen Herausforderungen Ungarns

23. Sep. 2016

Laut einer links ausgerichteten Soziologin hat es die Regierung versäumt, dem Wohlstand in Ungarn auf die Sprünge zu helfen. Ein regierungsfreundlicher Ökonom wiederum macht geltend, dass die Orbán-Regierung erfolgreich die Wirtschaft angekurbelt habe und sich nur unbedeutenden Herausforderungen gegenübersehe.

Die Regierung habe es nicht geschafft, den Wohlstand im Land zu vergrößern, behauptet Zsuzsa Ferge in Népszava. Die im linken Spektrum beheimatete Soziologin erkennt an, dass sich die Beschäftigungslage zwischen 2010 und 2015 aufgrund fast einer halben Million neuer Jobs verbessert habe, doch beinhalte dieser Anstieg 160.000 im öffentlichen Bereich angestellte Arbeitnehmer sowie 130.000 Ungarn, die im Ausland Arbeit gefunden hätten. Die Verbesserung der Arbeitsmarktsituation sei nicht per se ein sehr guter Indikator für Ungarns wirtschaftliche und soziale Lage. Da Sozialleistungen beschnitten worden und die Gehälter sehr niedrig seien, habe sich die Zahl der in Armut lebenden Familien nicht verringert, merkt Ferge an und rät zu Steigerung des Wohlstands eine Erhöhung des Mindestlohns.

Die Regierung verfüge über verschiedene Instrumente, um dem Mangel an Arbeitskräften zu begegnen, schreibt Csaba Szajlai in Magyar Hírlap. Die Orbán-Regierung habe in der Vergangenheit mutig die Gehälter im öffentlichen Sektor erhöht beziehungsweise könnte auch – wie von Finanzminister Varga vorgeschlagen (vgl. BudaPost vom 8. September) – die Schaffung von Arbeitsplätzen durch Steuersenkungen ankurbeln. Szajlai gesteht ein, dass der Arbeitskräftemangel eine Herausforderung darstelle, doch sei dies ein weit angenehmeres Problem, das viel einfacher gehandhabt werden könne als die Herausforderungen, denen sich die Orbán-Regierung 2010 gegenüber gesehen habe: hohe Arbeitslosigkeit und eine erdrückende öffentliche Verschuldung.

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