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Emmanuel Macron – der Neue im Élysée-Palast

9. May. 2017

Im ersten ungarischen Pressekommentar zum Ausgang der Präsidentschaftswahl in Frankreich meldet sich ein regierungsnaher Analyst zu Wort und äußert die Hoffnung, dass Emmanuel Macron entgegen seinen Wahlkampfversprechungen widerspenstige EU-Mitgliedsstaaten nicht abstrafen werde.

In seinem Leitartikel für Magyar Idők hält es Zoltán Kottász für ausgemacht, dass liberale Kräfte den Erfolg von Macron gegen Marine Le Pen enthusiastisch als einen Sieg „der europäischen Mehrheitsmeinung über den Populismus“ begrüßen werden. Anders verhalte es sich bei neuen Regierungen, die eine andere als die eigene Weltsicht vertreten würden, erinnert der Autor. Sie betrachteten die internationale Politik als todbringende Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse und „geben jenen keine Chance, die nicht mit ihren Meinungen konform gehen“. Der Sieg der Rechten in Polen sei sofort mit einem Massenprotest beantwortet worden, Großbritannien werde wegen des Brexit als verloren beschrieben, in den USA habe man unmittelbar nach der Vereidigung von Präsident Trump eine „Widerstandsbewegung“ organisiert, während Ministerpräsident Orbán immer und immer wieder Antisemitismus vorgeworfen werde – „eine nützliche Trumpfkarte, wenn einem die Argumente ausgehen“, so der Leitartikler. Die ungarische Rechte sollte Macron gegenüber einen völlig anderen Ansatz wählen und dann auf das Beste hoffen. Zunächst jedoch äußert Kottász die Hoffnung, dass Macrons Versprechen, Länder – darunter Ungarn – zu sanktionieren, „die sich nicht an die Prinzipien der Europäischen Union halten“, nur eine „populistische Parole in der Hitze des Wahlkampfes“ gewesen sei.

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