Wege der Roma-Integration gesucht
28. Aug. 2017Roma-Intellektuellen komme bei der Integration ihrer Volksgruppe eine Schlüsselrolle zu, lautet die gemeinsame Schussfolgerung einer konservativen Kolumnistin sowie zweier Roma-Aktivisten mit Blick auf ein heftig diskutiertes Thema. Ebenfalls sind sie der Meinung, dass einige linksliberale Integrationsstrategien weniger produktiv gewesen seien.
In Figyelő fordert Gabriella Lengyel eine offene und vorurteilsfreie Diskussion des Themas Integration von Roma. Sie hält fest, dass linksliberale, „politisch korrekte“ Diskurse zur Roma-Problematik die Integration der größten ethnischen Minderheit in Ungarn behindert hätten. Ihrer Ansicht nach stellen linke und liberale Aktivisten und NGOs Roma als Opfer dar und suggerieren, es existierten für sie keinerlei bürgerliche Pflichten. Auch wären sie demnach für ihre eigene Armut und Marginalisierung nicht verantwortlich zu machen. Lengyel erwähnt, dass der Bürgermeister der Gemeinde Cserdi, László Bogdán, sowie der Roma-Menschenrechtsaktivist István Forgács in einem gemeinsamen Interview in Figyelő gleichermaßen die Bedeutung von Arbeit, Bildung sowie der Intellektuellen aus den eigenen Reihen beim Aufstieg der ungarischen Roma unterstrichen hätten. Lengyel glaubt, dass sowohl Cserdi als auch Forgács gezeigt hätten, dass Führungsstärke beweisende Roma-Intellektuelle Regierungsprogramme und Fördermaßnahmen nutzen könnten, um bedeutungsvolle Bildungsprojekte und öffentliche Arbeitsprogramme auf den Weg zu bringen, die wiederum die Integration der Roma-Minderheit ermöglichten. Ohne solche Initiativen von Roma selbst erscheine es unwahrscheinlich, dass sich ungarische Roma aus Armut und Marginalisierung erheben würden, so Lengyel abschließend.
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