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Linksliberale Tirade Richtung Opposition

9. Sep. 2017

Eine führende Kommentatorin des linksliberalen Spektrums wirft den Linksparteien vor, gemeinsam für die „Zementierung der Fidesz-Herrschaft“ verantwortlich zu sein.

In einer in beißendem Ton verfassten Kolumne für 168 Óra legt Mária Vásárhelyi nahe, dass die meisten Ungarn der Regierung zutiefst misstrauen würden. Die Soziologin interpretiert die Haltung der eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union befürwortenden überwältigenden Mehrheit der Ungarn als Beleg dafür, dass die Menschen der Regierung ihre Propaganda vom „Wind aus dem Osten“ nicht abkaufen würden. Ohne Umfrageergebnisse anzuführen behauptet Vásárhelyi: Die meisten Ungarn würden die Erweiterung des Kernkraftwerks Paks als ein Projekt verstehen, das den Interessen der Fidesz-Klientel diene. Zudem verabscheuten sie den „Ministerpräsidentenstrohmann Lőrinc Mészáros“ mehr als Ferenc Gyurcsány, der als „der Hauptschuldige für sämtliche Misserfolge Ungarns“ dargestellt werde.
Dennoch hätten sich die Umfragewerte der Oppositionsparteien keinen Deut verbessert. Das liege daran, dass sich die Wähler von der seitens der Opposition an den Tag gelegten „Ohnmacht, ihrer Verantwortungslosigkeit und ihrem internen Gerangel“ abgestoßen fühlten, analysiert Vásárhelyi und fragt: Weshalb sollten sie ihrer Regierungsfähigkeit vertrauen, wenn sie nicht einmal in der Opposition die nationalen Interessen vor ihre persönlichen Ambitionen stellen könnten? In ihrem abschließenden Satz wirft Vásárhelyi den rivalisierenden Oppositionsspitzenpolitikern vor, sie würden „die Noten der Fidesz-Partitur spielen“.

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