Moody’s hält ungarisches Kreditrating unverändert
27. Nov. 2018Ein konservativer Ökonom kritisiert Moody’s, weil die Gesellschaft das ungarische Kreditrating nicht angehoben hat. Ein linker Kommentator erklärt die Entscheidung der Ratingagentur mit der nach wie vor hohen Staatsverschuldung.
Moody’s hat am vergangenen Freitag ihr ungarisches Schuldenrating (Baa3) bestätigt. Der Ausblick sei stabil.
Miklós Bonta von der Tageszeitung Népszava erklärt die Moody’s-Entscheidung, Ungarn auch weiterhin mit Baa3 bei stabilem Ausblick zu bewerten, vor dem Hintergrund der hohen Staatsverschuldung des Landes. Der linke Kommentator räumt ein, dass das ungarische Wachstum robuster sei als in den meisten übrigen EU-Mitgliedsländern. Bonta vermutet aber, dass die Entscheidung von Moody’s Sorgen um eine Verlangsamung des ungarischen BIP-Wachstums, den langsamen Abbau der Staatsverschuldung sowie die rasante Zunahme an Privatkundenkrediten widerspiegeln würde.
In Figyelő bezeichnet Csaba Szajlai die Entscheidung von Moody’s als falsch. Der konservative Ökonom weist darauf hin, dass die makroökonomische Indikatoren Ungarns eine Anhebung des Kreditratings rechtfertigen würden: Die Wirtschaft wachse schnell, die Staatsverschuldung sinke im Einklang mit den Schätzungen der Regierung und die Banken hätten bei Stresstests gut abgeschnitten, betont Szajlai.
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