Worum geht es am Sonntag?
25. May. 2019Zwei führende Tageszeitungen präsentieren divergierende Ansichten zu der Frage, wer bei den bevorstehenden Europawahlen eigentlich wofür steht.
Der ehemalige Vorsitzende der Sozialistischen Partei, Attila Mesterházy, geht davon aus, dass sich die Wähler für oder gegen einen Europäismus zu entscheiden hätten. Letztere Möglichkeit werde von der regierenden Fidesz-Partei vertreten, notiert der Oppositionspolitiker in Népszava und pflichtet dem französischen Präsidenten Macron bei, der für ein gemeinsames Vorgehen und eine immer stärkere Integration unter Wahrung nationaler Identitäten eintrete. In den Augen Mesterházys möchte der Fidesz Ungarn immer weiter von der Europäischen Union entfernen.
In Magyar Nemzet vergleicht der Ex-Sportjournalist Attila Ballai die Opposition mit einer Fußballmannschaft auf der Verliererstraße. Deren Spieler hätten es jetzt nur noch darauf abgesehen, ein bis zwei Gegner des siegenden Teams zu verletzen, oder sich gegenseitig zu überbieten, wobei man aber jegliche Hoffnung auf einen Triumph über den Kontrahenten aufgegeben habe. Deshalb, so fügt Ballai hinzu, konzentriere sich die Opposition auf eine Verurteilung Viktor Orbáns und seines Regierungsstils, anstatt selbst positive und realistische Programme vorzulegen.
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