Erdrutschartiger Tory-Sieg im Vereinigten Königreich
16. Dec. 2019Ein linksorientierter Kommentator führt den beeindruckenden Sieg der Konservativen bei den vorgezogenen Parlamentswahlen in Großbritannien auf radikale und demagogische Botschaften von Seiten der Linken zurück. Ein regierungsfreundlicher Publizist fordert in diesem Zusammenhang die EU zu einer Öffnung gen Russland auf.
Tamás Rónay von der linken Tageszeitung Népszava interpretiert das Ergebnis des britischen Urnengangs als die „Wahl der Verlierer“. Die Labour Party sei aufgrund „einer demagogischen linksextremen Ideologie ihres Anführers, die Elemente des Nationalismus und Chauvinismus enthielt“, besiegt worden, vermutet Rónay, der gleichermaßen Premier Boris Johnson als einen „Clown“ beschreibt. Nach dem erdrutschartigen Sieg Johnsons müsse die EU Einigkeit an den Tag legen und einen Brexit-Vertrag aushandeln, der die EU-Märkte sowie die Interessen der EU-Bürger nicht in Gefahr bringe, notiert Rónay.
In Magyar Nemzet vertritt Zsolt Bayer die Auffassung, dass der Tory-Sieg ein „weiterer Nagel im Sarg der EU“ sei. Der umstrittene und der Regierung nahestehende Publizist bedauert, dass das Vereinigte Königreich die EU verlassen werde. Allerdings sollte man den demokratischen Willen der britischen Wähler respektieren. Im Hinblick auf den Brexit äußert sich Bayer zuversichtlich, dass er keine größeren Auswirkungen auf die in Großbritannien arbeitenden Ungarn haben werde. Auch würden die Grenzen zwischen Großbritannien und der EU offen bleiben. Bayer konstatiert, dass die Wähler in den Visegrád-Ländern sowie Italien zunehmend unzufrieden mit Brüssel seien. Die EU sollte „aufhören, sich den Interessen der USA unterzuordnen“ und sich lieber den russischen Märkten öffnen, empfiehlt Bayer.
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