Perspektiven einer geeinten Opposition
7. Jan. 2020Sowohl ein linker als auch ein regierungsnaher Kommentator vertreten die Auffassung, dass die Opposition zunächst eine starke und charismatische Führungspersönlichkeit brauchen würde, um die mit der derzeitigen Regierung unzufriedenen Wähler hinter sich zu scharen.
Miklós Hargitai von Népszava ist der Meinung, dass die Opposition zunächst einen glaubwürdigen Spitzenkandidaten ausfindig machen sollte, damit sie bei den Parlamentswahlen 2022 gemeinsam antreten und eine Einheitsliste aufstellen könne. Es sei ein Trauerspiel, dass nach den Kommunalwahlen vom Oktober 2019 sämtliche Oppositionsparteien eher an der Übernahme einer Führungsrolle interessiert zu sein scheinen, als einen idealen charismatischen Politiker zu finden, der die der Opposition nahestehenden Wähler einen könnte, beklagt der linksorientierte Kommentator. Ohne eine solche solche Persönlichkeit werde die Opposition wahrscheinlich kaum geschlossen auftreten, vermutet Hargitai.
Die Opposition dürfte eher ihren internen Machtkampf fortsetzen, als sich zusammenzuschließen, glaubt Ervin Nagy. Und dies ungeachtet des Erfolgs ihrer gemeinsamen Kandidaten bei den Kommunalwahlen letzten Jahres. In Magyar Hírlap äußert auch der regierungsfreundliche Kolumnist die Vermutung, dass die Opposition zunächst einen starken und charismatischen Kopf an ihrer Spitze benötige, um die mit der Regierung unzufriedenen gemäßigten Wähler zu mobilisieren. Alle wichtigen Oppositionsparteien würden versuchen, die Führungsrolle zu beanspruchen. Folglich sei es unwahrscheinlich, dass ihnen eine Bündelung ihrer Kräfte sowie das Eingehen von Kompromissen tatsächlich auch gelingen werde, orakelt Nagy.
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