Gedenken an die 1956er-Revolution
23. Oct. 2020Sporadisch erinnern die Medien am Vorabend des nationalen Feiertags an die Geschehnisse des Volksaufstandes vom Herbst 1956. Am Feiertag selbst, dem 23. Oktober, erscheinen keine Tageszeitungen.
Magyar Hírlap veröffentlicht zwei Kommentare in Erinnerung an 1956. Zunächst verweist Péter Csere auf den Jahrestag 2006, als Tausende Bürger von der Polizei angegriffen wurden. Er räumt ein, dass einige Gruppen der Polizei genügend Gründe für deren Auflösung gegeben hätten. Dennoch bezeichnet er das massive Vorgehen der Polizei auf den Straßen Budapests als in krimineller Art und Weise ungerechtfertigt. Schuld hätten „die Befehlsgeber gehabt“, notiert Csere, ohne Mitglieder der damaligen linksliberalen Regierung namentlich zu erwähnen.
Der zweite Magyar Hírlap-Kommentar zum Thema stammt aus der Feder von László Domonkos. Er erinnert an die vielen auf ungarischer Seite an der Revolution teilnehmenden nordkoreanischen Studenten. (Nach dem Ende des Koreakrieges, in dem viele ihre militärischen Fähigkeiten erworben haben, hatten eintausend Nordkoreaner an ungarischen Universitäten studiert. Einige von ihnen halfen ungarischen Kommilitonen im Umgang mit Waffen und Sprengstoff. Einem Nordkoreaner gelang die Flucht nach Amerika, die anderen wurden zurückgeführt, ihr weiteres Schicksal unbekannt. Anm. d. Red.)
444 greift einen Artikel aus der britischen Tageszeitung The Guardian über die Invasion Ungarns durch die Rote Armee und die folgende Niederschlagung der ungarischen Revolution auf. Beide Ereignisse würden in Russland nach wie vor als Ruhmesblätter der russischen Armee gefeiert. In der Bilderwelt der kürzlich erbauten Hauptkirche der Streitkräfte Russlands werde die Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes als eine der großen Leistungen des sowjetisch-russischen Militärs nach dem Zweiten Weltkrieg dargestellt. Diese Geschichte aus dem Guardian wird von sämtlichen linken Internetportalen wiedergegeben.
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