Ein einsamer (freundlicher) Kommentar zu Orbáns London-Visite
1. Jun. 2021Während sich die Medien bei der Darstellung des britisch-ungarischen Gipfels auf reine Nachrichtenberichte sowie Presseschauen beschränken, bezeichnet es ein regierungsnaher politischer Analyst als aufschlussreich, dass der ungarische Ministerpräsident – nach seinem irischen Amtskollegen – erst als zweiter europäischer Regierungschef in der Downing Street Nr. 10 empfangen wurde.
Premierminister Boris Johnson verbinde offensichtlich einige Gemeinsamkeiten mit Viktor Orbán, einem bekannten Kritiker Brüssels, notiert der Politologe Ágoston Sámuel Mráz in seinem Blog Nézőpontok. Andere europäische Staatsoberhäupter mögen mehr Einfluss haben, aber Orbán werde vermutlich noch einige Zeit bleiben, während den Regierungen in Spanien oder Italien die Kraft ausgehe, die deutsche Bundeskanzlerin Merkel im Laufe des Jahres in den Ruhestand gehen werde und der französische Präsident Macron seinen Posten nächstes Jahr leicht verlieren könnte. Die Einladung Orbáns nach London sei auch ein Ausdruck des britischen Interesses an der Gruppe der vier Visegrád-Staaten, deren rotierende Präsidentschaft Ungarn sei dem 1. Juni innehalte, glaubt Mráz.
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