Erste Reaktionen auf die russische Invasion der Ukraine
25. Feb. 2022Ein liberaler Korrespondent geht davon aus, dass Russland die ukrainische Regierung stürzen wolle, aber die Ukraine nicht militärisch besetzt halten werde. Ein Wirtschaftsanalyst wägt die Risiken für Ungarns Wirtschaft ab.
Am Donnerstagmorgen hat Russland eine umfassende Offensive gegen die Ukraine gestartet. Angesichts dieser Entwicklungen erklärte der ungarische Außenminister Péter Szijjártó, Ungarn stehe zusammen mit seinen NATO-Verbündeten an der Seite der Ukraine. Verteidigungsminister Tibor Benkő erklärte, Ungarn müsse bereit sein, Zehntausende ukrainischer Flüchtlinge aufzunehmen.
In einem live auf Klubrádió ausgestrahlten Bericht aus Kiew äußerte András Németh die Vermutung, dass Russland nicht vor einem Sturz der ukrainischen Regierung zurückschrecken werde. Allerdings glaubt der Außenpolitikexperte von Heti Világgazdaság nicht, dass Russland seinen westlichen Nachbarn dauerhaft besetzen werde. Russland sei nicht stark genug, um die Ukraine unter militärischer Besatzung zu halten, da es in diesem Fall unendliche Verluste hinnehmen müsste.
Russland werde infolge der westlichen Sanktionen empfindliche wirtschaftliche Verluste erleiden, sagt der Wirtschaftsanalyst István Loránd Szakáli voraus. Ungarische Unternehmen, die stark auf dem russischen Markt engagiert seien – darunter die größte ungarische Bank OTP sowie das bedeutende Pharmaunternehmen Richter –, dürften erhebliche Einbußen erleiden, so der Experte im nationalen öffentlichen Kossuth Rádió. Was die russischen Erdgaslieferungen anbelange, so verfüge Ungarn über einen langfristigen Vertrag mit Gazprom und das Gas erreiche das Land nun via eine die Ukraine umgehende Pipeline.
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