Ukraine-Krise weiter im Fokus
19. Feb. 2022Ein regierungsnaher Kommentator führt die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland auf die Unkenntnis des Westens über die geopolitischen Interessen Russlands zurück. Ein linker Kolumnist hingegen wirft Russland kriegstreiberisches Verhalten vor und fordert die ungarische Regierung auf, fest an der Seite der Nato zu stehen.
In einem Beitrag für Magyar Hírlap wirft Péter G. Fehér dem Westen vor, die Ukraine-Krise zu eskalieren, indem er Russland wie eine potenzielle Kolonie behandele. Der regierungsnahe Kommentator erinnert an die Demütigung der britischen Außenministerin Liz Truss durch ihren russischen Amtskollegen Sergei Lawrow. (Im Laufe ihrer Moskau-Visite vor einer Woche deckte Lawrow Wissenslücken bei seiner Kollegin auf. So wusste Truss nicht, dass die Städte Woronesch und Rostow nicht zur Ukraine, sondern zu Russland gehören – Anm. d. Red.) Eine Deeskalation der Ukraine-Krise sei so lange unwahrscheinlich, wie der Westen die legitimen Sicherheitsbedenken Moskaus und Russlands Gewicht als zweitwichtigster geopolitischer Akteur in Europa ignoriere, sagt Fehér voraus.
Gábor Horváth hingegen gibt Russland die Schuld an den Spannungen um die Ukraine. Der Analyst der linken Tageszeitung Népszava wirft Moskau eine Gefährdung des Friedens vor. Er fordert die ungarische Regierung auf, den „Kuschelkurs gegenüber Putin“ zu beenden und sich als Nato-Mitglied auf einen möglichen bewaffneten Konflikt vorzubereiten.
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