Erste Pressekonferenz des DK-Schattenkabinetts
30. Sep. 2022Sowohl ein regierungsnaher als auch ein liberaler Kommentator vertreten die Auffassung, dass die erste Pressekonferenz der Schattenregierung der Demokratischen Koalition sowohl eine politische Vision als auch aussagekräftige Inhalte habe vermissen lassen.
László Petrin hält die Schattenregierung der Demokratischen Koalition (siehe BudaPost vom 22. September) für einen reinen Trick. Der regierungsfreundliche Kolumnist von Magyar Hírlap wirft Klára Dobrev vor, sie nutze die Schattenregierung zur Festigung ihrer Macht. Zudem wolle sie dafür sorgen, dass sie den von ihren kommunistischen Eltern in Spitzenpositionen geerbten Reichtum und Einfluss weiterreichen könne. Mit Blick auf die am Montag abgehaltene Pressekonferenz meint Petrin, dass die DK-Schattenregierung weder über Visionen noch politische Ideen verfüge, die über Kritik an Ministerpräsident Viktor Orbán hinausgingen. Folglich werde sie keine Chance haben, die derzeitige Regierung in Frage zu stellen, ist Petrin überzeugt.
Es sei unbefriedigend, dass die DK die Gewohnheit der Regierung kopiere und regelmäßig Pressekonferenzen abzuhalten gedenke, notiert Bence Horváth auf dem Nachrichtenportal 444. Die die Regierung massiv kritisierenden DK-Schattenkabinettsmitglieder hätten die Gelegenheit für Erläuterungen verpasst, wie sie die zahlreichen wirtschaftlichen und sozialen Krisen in Ungarn angehen wollten, kritisiert der liberale Kommentator und ergänzt: Einige der linken Journalisten, die an der PK des DK-Schattenkabinetts teilgenommen hätten, würden die Propaganda der Opposition eher verbreiten als ihren Job zu erledigen und echte Fragen zu stellen – ganz nach dem Muster regierungsnaher Medien bei Pressekonferenzen der Regierung.