Lehre aus Wahlklatsche: Fidesz löst nach verlorener Wahl Ortsgruppe auf
28. Jan. 2023Ein linksorientierter Kolumnist fordert die Linke auf, sie möge aus ihren seltenen Siegen lernen – ganz nach dem Vorbild des Fidesz, der aus seinen gelegentlichen Niederlagen Schlussfolgerungen ziehe.
Die Auflösung der Ortsgruppe des Fidesz in Jászberény sei keineswegs eine Überraschung, habe doch der Oppositionskandidat die Bürgermeister-Nachwahl Anfang des Monats mit über zwei Dritteln der Stimmen gewonnen, notiert Gábor Czene in Népszava. Er zählt sechs Fälle auf, in denen lokale Fidesz-Organisationen in jüngster Zeit angesichts schlechter Wahlergebnisse aufgelöst worden seien. Das bedeute einerseits, dass die Fidesz-Basis längst nicht so gefestigt sei, wie es die Regierungspartei der Öffentlichkeit glauben machen wolle. Andererseits sei es ein Beleg dafür, dass der Fidesz im Falle von Schwierigkeiten nicht zögere, auch gegen die eigenen Leute entschieden vorzugehen, um alles wieder in den Griff zu bekommen. Unterdessen, so Czene weiter, ziehe die Opposition keinerlei Lehren aus ihrem Sieg in Jászberény, wo sich sämtliche ihrer Parteien um einen vor Ort sehr beliebten Kandidaten geschart hätten. Sie habe immer noch keinen Schimmer, welche Strategie sie bei den Kommunalwahlen im nächsten Jahr fahren solle. So wie der Fidesz meistens Lehren aus seinen seltenen Niederlagen ziehe, sollte auch die Opposition aus ihren seltenen Siegen lernen, empfiehlt Czene.
Tags: Fidesz, Kommunalwahlen, Opposition, Parteien