Tucker Carlson kritisiert US-Botschafter in Budapest
24. Aug. 2023Medien berichten ausführlich über die Rede von Tucker Carlson vor einem etwa tausendköpfigen Publikum in Budapest. Ein der Opposition nahestehendes Nachrichtenportal bezeichnet den konservativen US-Kommentator als einen Journalisten, der seine Glaubwürdigkeit verloren habe.
Es handelte sich bereits um die zweite Ungarnvisite von Tucker Carlson. Im Jahr 2021 hatte er in einem per Video verbreiteten Bericht die ungarische Regierung gegen die Kritik amerikanischer Liberaler verteidigt. Zudem strahlte sein damaliger TV-Sender Fox News ein mit Regierungschef Viktor Orbán geführtes Interview aus (siehe BudaPost vom 11. April 2021). Auch dieses Mal gab Orbán Carlson ein Interview und postete ein Foto der beiden im Fokus einer Fernsehkamera mit dem Untertitel: „Irgendetwas ist im Gange.“
Auf der Startseite von Mandiner erscheinen gleich drei Berichte von der Anwesenheit Carlsons bei der „After-Show-Party“ des Sommerfestivals der Denkfabrik Mathias Corvinus Collegium (siehe BudaPost vom 2. August). Einer davon enthält umfangreiche Passagen aus Carlsons Rede über den Budapester US-Botschafter David Pressman. Dabei kritisiert er ihn für dessen „Belehrungen“ der ungarischen Regierung, anstatt die Kommunikation zwischen den beiden Ländern zu verbessern. Normalerweise sollte Pressman sofort entlassen werden, notierte der Gast aus den USA.
Telex gibt ebenfalls Teile der Carlson-Rede wieder und charakterisiert ihn als TV-Moderator, der „für die Verbreitung von Verschwörungstheorien sowie seine rassistischen Äußerungen“ bekannt sei. Die liberale Website behauptet weiter, dass Carlson – einst beliebtester Fernsehmoderator beim Sender Fox News – im April entlassen worden sei, weil seine wahrheitswidrigen Behauptungen über Wahlbetrügereien im Jahr 2020 zu einem teuren, „gigantischen Verleumdungsprozess“ geführt hätten. Laut Telex „wimmelt es auf dem Twitter- (jetzt X-) Kanal von Carlson nur so von russischer Propaganda und UFOs“.
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