Umfrage: Mehrheit der Ungarn würde nicht für ihr Land kämpfen
1. Aug. 2023Nach Einschätzung eines liberalen Kommentators spiegelt die Weigerung der Regierung, die Ukraine mit Waffen zu beliefern, die Stimmung eines Großteils der Bevölkerung wider.
Auf der Website des Wochenmagazins Heti Világgazdaság prangert Sándor Révész die Haltung der Regierung zur Ukraine als Ausdruck einer kompletten Abwesenheit von Solidarität an. Zugleich räumt er aber auch ein, dass sie in dieser Hinsicht mit der Haltung eines Großteils der Bevölkerung komplett übereinstimme: Die meisten Ungarn seien nicht nur nicht bereit, für die Ukraine Opfer zu bringen, sondern sie würden nicht einmal zu den Waffen greifen, um im Falle eines Angriffs ihr eigenes Land zu verteidigen. (Eine Umfrage der liberalen Denkfabrik Publicus hatte dieser Tage ergeben, dass 62 Prozent der erwachsenen Ungarn nicht gegen einen potenziellen Angreifer kämpfen würden. Vielmehr würden sie eine Verteidigung seitens der Nato erwarten – Anm. d. Red.) Révész nennt diese Haltung eine „parasitäre Mentalität“ und bezichtigt die Regierung, sie handele ihren Beziehungen zu Brüssel im gleichen Geist, da sie „von der Union erwartet, dass sie im Austausch für nichts alles gibt“.
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