Rockfestivalpublikum skandiert: „Dreckiger Fidesz!“
19. Aug. 2023Ein liberaler Kommentator würdigt den Orbán-kritischen Auftritt eines Rappers, dessen Fans auf dem jährlichen Budapester Sziget-Festival „Dreckiger Fidesz!“ skandiert hatten. Regierungsnahe Autoren erkennen in dem Vorgang einen Beleg dafür, dass Ungarn ein freies Land sei.
Mihály Kacskovics kann nachvollziehen, warum Rapper Krúbi von den Veranstaltern auf eine Nebenbühne verwiesen worden war. Auf der Hauptbühne seien internationale Stars aufgetreten, deren unpolitisches Publikum „mit den regierungskritischen Anhängern von Krúbi unvereinbar“ sei, notiert der Kolumnist auf der Internetpräsenz des Wochenmagazins Heti Világgazdaság. Allerdings glaubt er auch, dass Krúbis Performance gut genug sei, um früher oder später auf der Hauptbühne des Festivals auftreten zu können.
Magyar Nemzet zitiert einen Facebook-Post von Kristóf Trombitás, der zugesteht, dass es sich bei Krúbi um einen talentierten Künstler handele. Allerdings verliere er immer mehr von seinem ursprünglichen und lockeren Stil, wenn er zum „Hofmusikanten“ der Linken avanciere.
Auch Krisztián Lentulai räumt ein, dass Krúbi „gut ist“. Aber er sei auch „dumm“, schränkt der regierungsnahe Blogger auf Mozgástér ein. Er sei stolz darauf, in einem Land zu leben, in dem der Ministerpräsident ohne negative Folgen öffentlich gedemütigt und beschimpft werden könne, gibt Lentulai zu Protokoll.
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