Ungarn in leichter Rezession
5. Sep. 2023Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass das ungarische BIP bereits das vierte Quartal in Folge leicht rückläufig war, benennt ein Wirtschaftsanalyst fünf Gründe für die langwierigste Rezession in Ungarn seit 1996.
In seinem Kommentar zu den ausführlichen vom Statistischen Zentralamt veröffentlichten Zahlen für das Bruttoinlandsprodukt verweist István Madár auf Portfolio darauf, dass die derzeitige Rezession zwar länger, aber deutlich flacher verlaufe als die während der Kreditkrise der Jahre 2008/09 bzw. der Corona-Pandemie 2020/21. (Die ungarische Wirtschaftsleistung ging im dritten Quartal 2022 um ein Prozent zurück, im zweiten Quartal dieses Jahres jedoch nur um 0,1 Prozent – Anm. d. Red.)
Madár sieht den wichtigsten Grund für die Rezession in den drastisch gestiegenen Energiepreisen. Weitere Faktoren seien demnach die Kürzungen der öffentlichen Ausgaben seit den Wahlen vom April 2022, die ungewöhnlich hohe Inflation, die Nichtzahlung von für Ungarn bestimmten Mitteln der Europäischen Union sowie die hohen Zinssätze. Madár hofft, dass die Wirtschaft im dritten Quartal wieder zulegen werde – wenn auch nur allmählich.
Tags: BIP, Rezession, Wirtschaftspolitik