Forint erreicht Zehnmonatstief

Nach Einschätzung einer Geschäftszeitung ist die seit Wochen zu verzeichnende Forintschwäche nicht nur auf die jüngste Zinssenkung der Ungarischen Nationalbank zurückzuführen. Vielmehr betrachteten die Investoren die aufstrebenden Märkte mit zunehmender Vorsicht.

Laut Világgazdaság haben die Wechselkurse der ungarischen Währung nach einem in den vergangenen Wochen stetig zu verzeichnenden Abwärtstrend nunmehr ein Zehnmonatstief erreicht. Die Ungarische Nationalbank habe in den zurückliegenden achtzehn Monaten eine Politik fortlaufender Zinssenkungen gefahren und die jüngste Senkung vom Dienstag sei mit 15 Basispunkten etwas stärker als erwartet ausgefallen. Wie die Wirtschaftszeitung feststellt, mache dies den Forint immer unattraktiver, vor allem, da weitere Zinssenkungen ins Auge gefasst würden. Das allein jedoch würde nicht eine rund zweiprozentige Abwertung der nationalen Währung innerhalb von nur vier Tagen erklären, sei sie doch mit einigen ungünstigen Entwicklungen auf internationaler Bühne zusammengefallen, darunter die Verlangsamung des chinesischen Wirtschaftswachstums sowie die Krise in der Türkei, die die Investoren zur Zurückhaltung bewogen hätten, erläutert Világgazdaság.

Világgazdaság ist neben Népszabadság und Nemzeti Sport eine der drei marktführenden Tageszeitungen, die der in der Schweiz beheimatete Verlag Ringier am Mittwoch an Vienna Capital Partners veräußert hat. Dem war ein Fusionsversuch zwischen der in deutschem Besitz befindlichen Axel Springer AG und Ringier vorausgegangen, der aber aus kartellrechtlichen Gründen nicht genehmigt worden war. So wurden die drei renommierten Zeitungen an VCP verkauft und die beiden Verlagshäuser werden ihren Fusionsantrag erneut den Behörden zur Genehmigung vorlegen. VCP ist in Ungarn durchaus kein unbeschriebenes Blatt: Während die Gesellschaft zunächst an Chemieunternehmen beteiligt war, ist sie gegenwärtig Mitinhaberin von FHB, einer auf Hypothekengeschäfte spezialisierten Bank. In Serbien und Kroatien gehören VCP verschiedene Medienunternehmen mit Ringier als Partner.

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