Auszug des Volkes Israel aus Schulatlas getilgt
23. Jul. 2016Ein konservativer Kolumnist macht sich über Behörden lustig, unter deren Ägide der Weg des Mose und des Volkes Israel aus Ägypten ins Gelobte Land, der sogenannte Exodus, aus den Schulatlanten verschwunden ist. Offenbar steckt hinter dieser Maßnahme der Wunsch, weder jüdische noch palästinensisch-arabische Befindlichkeiten zu verletzen.
András Stumpf von Mandiner hält die Posse um die historische Schullandkarte des Nahen Ostens als Grundlage für einen Sketch der britischen Comedy-Truppe Monty Python geeignet. (In Folge der vor drei Jahren ergangenen Anordnung, wonach sämtliche staatlichen Schulen das gleiche Lehrbuch- und Landkartenmaterial zu nutzen hätten, ist das zuständige Ministerium in eine unvorhergesehene Bredouille geraten. Es erhielt nämlich vom palästinensischen Botschafter in Budapest eine offizielle diplomatische Note, in der dagegen protestiert wird, dass das heutige Palästina als „Kanaan“ bezeichnet wird. Der Diplomat verlangte einen Austausch des biblischen Namens gegen die Bezeichnung „Palästina“. Daraufhin trafen sich Vertreter des für Bildungsfragen zuständigen Ministeriums für Humanressourcen insgesamt 13-mal mit der palästinensischen Seite. Zudem stand das Thema im Mittelpunkt von zwölf Sitzungen des aus Vertretern der Regierung sowie der jüdischen Gemeinschaft bestehenden Runden Tisches. Alle Bemühungen um eine Verständigung verliefen im Sande, denn jeder Lösungsansatz hätte als Argument für die aktuellen Ansprüche entweder der israelischen oder der palästinensisch-arabischen Seite interpretiert werden können. Und so hat das Ministerium pragmatisch entschieden, alle umstrittenen Bezeichnungen und Linien von der Landkarte zu entfernen. Demnach ist das Heilige Land namenlos und der Exodus des Mose aus Ägypten ins Gelobte Land kann auf der einschlägigen Landkarte nicht mehr konkret anhand von Linien nachvollzogen werden – Anm. d. Red.) Stumpf fordert nun die Mitglieder von Monty Python auf, sie mögen sich in ihren Comedy-Programmen dieses Themas annehmen.