May kündigt harten Brexit an
19. Jan. 2017Am Dienstag hat die britische Premierministerin Theresa May ihre Pläne für einen Austritt des Vereinigten Königreiches aus dem europäischen Binnenmarkt bekanntgegeben. Vor diesem Hintergrund äußert ein konservativer Kommentator Verständnis für die Motive Mays, macht aber gleichzeitig darauf aufmerksam, dass ein „harter Brexit“ Ungarn keine guten Nachrichten beschere.
Áron Kuthi von der Tageszeitung Magyar Nemzet erinnert die Entscheidung Theresa Mays an die EU-Kritik von Margeret Thatcher, die die Eiserne Lady 1988 in einer im belgischen Bruges gehalten Rede geäußert und in der sie die Bemühungen Brüssels um die Schaffung einer politischen Union verurteilt hatte. Er erinnert an ihre Mahnung, dass die Wirtschaft aufgrund des Wildwuchses an umfangreichen Regularien beeinträchtigt würde sowie offene Grenzen eine Eindämmung von Terrorismus und illegaler Einwanderung erschweren dürften. Kuthi räumt ein, dass es sich dabei um legitime Befürchtungen gehandelt habe.
Doch wie dem auch sei, zum Zeitpunkt, zu dem Großbritannien den europäischen Binnenmarkt verlassen werde, müsse etwas Neues an dessen Stelle getreten sein. Gleiches gelte für die Europäische Union. Der Kommentator kann folglich nicht verstehen, weshalb europäische Spitzenpolitiker, darunter Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, nicht intensiv an der Gestaltung der künftigen Beziehungen zum Vereinigten Königreich arbeiteten. Neue Arbeitssuchende aus Ungarn würden nach der gerade von May umrissenen Form des Brexit sicher schlimmer dran sein, befürchtet Kuthi.
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