Chefredakteur der Vasárnapi Hírek geht und vermutet Deal mit der Regierung
31. Jan. 2017Zoltán Gál wirft sozialistischen Spitzenpolitikern vor, ihn geopfert und seinen gemäßigteren Kollegen zum gemeinsamen Chefredakteur von Népszava und Vasárnapi Hírek auserkoren zu haben. Das ganze sei die Folge eines Paktes mit regierenden Kreisen.
In seinem letzten Leitartikel für Vasárnapi Hírek äußert Zoltán J. Gál den Verdacht, er habe seinen Posten angesichts seiner Weigerung verloren, den Ton der Zeitung im Bemühen um mehr Anzeigen der Regierung und von ihr beeinflusster Firmen zu mäßigen. Gál zitiert seinen eigenen Leitartikel der Vorwoche. Darin hatte er sozialistischen Führungspersönlichkeiten vorgeworfen, sie tendierten in Ermangelung klarer Ideen sowie angesichts des von ihrer Partei in den letzten Jahren angehäuften riesigen Schuldenberges zum Abschluss unmoralischer Vereinbarungen mit der Regierung. Das ausländische Unternehmen hinter Népszava und Vasárnapi Hírek gehöre linksorientierten Leuten, doch seien diese auf gewerbliche Einnahmen angewiesen, um die beiden linken Tageszeitungen am Leben zu halten.
(Népszava und Vasárnapi Hírek werden noch in diesem Jahr unter Beibehaltung beider Marken fusionieren, wobei Vasárnapi Hírek zur Sonntagsausgabe von Népszava umgestaltet werden soll. Der ursprüngliche Kandidat für den Posten des Chefredakteurs war Gál selbst, allerdings entschieden sich die Eigentümer in der vergangenen Woche stattdessen für den Chefredakteur von Népszava, Péter Németh. Gál war zwei Jahre lang als Pressesprecher von Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány sowie in den Jahren 2005 bis 2010 als Parlamentsabgeordneter der MSZP tätig – Anm. d. Red.)
Ohne Péter Németh ausdrücklich beim Namen zu nennen schreibt Gál, für ihn sei der Posten des Chefredakteurs wichtiger als der Kampf für einen radikalen Wandel. Dessen ungeachtet ermutigt Gál seine Leser, beiden Zeitungen weiterhin die Stange zu halten. Immerhin würden deren Journalisten auch künftig für ihre Prinzipien einstehen, sollte sie jemand an der Kontrolle der Regierung zu hindern versuchen.
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