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MSZP von Grund auf erneuern

5. May. 2018

Ein ehemaliger sozialistischer Spitzenpolitiker hat vorgeschlagen, dass sich die Sozialistische Partei landesweit als eine Organisation mit starker Basis vollkommen neu etablieren sollte. Andernfalls könne sie kein Bündnis anführen, das sich erfolgreich gegen die amtierende Regierung in Stellung bringen ließe.

In einem Kommentar zur Wahlniederlage seiner Partei konstatiert Imre Szekeres, von 1990 bis 2010 einer der einflussreichsten Spitzenpolitiker der MSZP, in der linken Tageszeitung Népszava: „Die Sozialisten haben bekommen, was sie verdienten.“ Um städtische Intellektuelle zufriedenzustellen, hätten sie sowohl industriell geprägte Städte als auch das ländliche Ungarn vernachlässigt. Die daraus resultierende Entfremdung gegenüber dem Alltagsleben weiter Teile der Bevölkerung habe verhindert, dass die MSZP einen dominanten Einfluss auf andere Oppositionsparteien habe ausüben können, analysiert Szekeres. Konsequenterweise hätten diese sich geweigert, mit den Sozialisten ein einheitliches Oppositionsbündnis zu schließen. Jetzt sollte die MSZP einen kompletten Neuaufbau in Angriff nehmen, schlägt Szekeres vor und erinnert an die Jahre nach 1990, als sie nur zehn Prozent der Wählerstimmen erhalten habe. Der Politikveteran fordert die sozialistischen Parlamentsabgeordneten auf, sie mögen die Hälfte ihrer Zeit vor Ort in den Wahlkreisen mit dem Wiederaufbau ihrer Partei verbringen. „Es ist ein langer Umweg“, räumt Szekeres ein, „aber einen anderen Weg gibt es nicht“.

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