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Jobbik vor der Spaltung

11. Jun. 2018

Jobbik hat den bisherigen Rechtsaußenpolitiker László Toroczkai aus ihren Reihen entfernt. Vor diesem Hintergrund erörtern zwei regierungsnahe Kommentatoren das künftige Schicksal der Oppositionspartei.

Nach dem auf Betreiben der Jobbik-Führung erfolgten Rauswurf des rechtsradikalen Politikers László Toroczkai (siehe BudaPost vom 1. Juni) haben mehrere regionale Parteichefs sowie die Parlamentsabgeordnete Dóra Dúró ihren Parteiaustritt verkündet. Nach Informationen von Magyar Idők werden die Abtrünnigen eine neue Partei gründen.

Ferenc Kis von der regierungsnahen Magyar Idők geht davon aus, dass die Spaltung Jobbiks unausweichlich und unvermeidbar sei. Der Kommentator macht den ehemaligen Jobbik-Vorsitzenden Gábor Vona für das parteiinterne Gerangel verantwortlich. Unter Vona habe Jobbik ihr ursprüngliches radikal-nationalistisches Image samt ihrer Basis verraten, indem sie sich einer zunehmend gemäßigten Rhetorik bedient habe, analysiert Kis. Vona habe Jobbik in eine zentristische Sammlungspartei verwandeln wollen, die das Land auch regieren könnte. Doch stattdessen habe er Jobbik ruiniert. Diejenigen radikalen Politiker, die Jobbiks ursprünglicher Ideologie folgen wollten, seien zu einer Parteineugründung gezwungen, schlussfolgert Kis.

Für die innerparteilichen Missstände seien sowohl radikale als auch gemäßigte Kräfte verantwortlich, meint Dániel Kacsoh. In Magyar Hírlap konstatiert der regierungsfreundliche Kommentator, dass Jobbik ihre Glaubwürdigkeit nicht nur aufgrund ideologischer Streitigkeiten, sondern auch durch die Kooperationsbereitschaft Gábor Vonas mit Lajos Simicska eingebüßt habe. Was die Zukunft der Partei angeht, fragt sich Kacsoh, ob Jobbik im Ergebnis des Parteiaustritts von Dissidenten und der Formierung neuer radikaler Parteien wohl auseinanderbrechen werde.

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