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Schuljahresauftakt

10. Sep. 2018

Ein regierungsnaher Kommentator kritisiert liberale Bildungsnormen, die die individuelle Freiheit in den Vordergrund rücken würden. Eine liberale Pädagogin wirft der Regierung dagegen vor, die Bedürfnisse von Kindern aus sozial schwachen Familien zu ignorieren.

Bildung sollte nicht die individuelle Freiheit als den wichtigsten Wert in den Vordergrund stellen, schreibt Zsolt Bayer von der Tageszeitung Magyar Idők. Der Regierungskreisen nahestehende Kommentator geht davon aus, dass moderne Bildungsmethoden, die der individuellen Freiheit das Primat vor Sachkenntnis, Verantwortung und Disziplin einräumen würden, dem Interesse globaler Eliten dienten, die ausgebildete „nützliche Idioten“ benötigen würden. Nach Ansicht von Bayer werden populäre alternative Bildungsmethoden, die darauf aus seien, vermeintlich „freie“ Individuen zu produzieren, nur ideale Konsumenten hervorbringen.

In Heti Világgazdaság wirft Nóra Ritók, Leiterin einer alternativen Grundschule im ostungarischen Berettyóújfalu der Regierung vor, sie ignoriere die tiefe Krise des öffentlichen Bildungssystems. Die Regierung missbrauche Bildung, um ihre eigene christliche und nationalistische Rhetorik zu befördern. Dagegen gebe es in armen Regionen nicht genügend Lehrer und das Bildungsniveau hinke hinter dem Durchschnitt hinterher. Die Regierung halte es absolut nicht für geboten, Kindern mit besonderen Bedürfnissen, darunter auch sozial benachteiligte, unter die Arme zu greifen, meint Ritók.

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